Am Samstag, den 20.10. protestierten etwa 1000 Menschen bei einer von einem NPD-Funktionär angemeldeten Veranstaltung gegen die Unterbringung von Asylsuchenden in Schneeberg. Zur Zeit sind etwa 500 Asylsuchende in Schneeberg untergebracht.
„Dass knapp 1000 Menschen der NPD folgen und mit Fackeln gegen die Unterbringung von Asylsuchenden protestieren, finde ich bestürzend“, so Tommy Jehmlich, Landesvorsitzender der Jusos Sachsen, angesichts der Demonstration gegen das Asylbewerberheim in Schneeberg am vergangenen Samstag. „Menschen, die aus verschiedenen Gründen ihre Heimat und ihre Freunde verlassen, um in Deutschland Schutz zu suchen, sollten diesen auch erhalten. Vor allem aber brauchen diese Menschen eine Perspektive statt einer Art Sammelhaft! Dagegen sollte man demonstrieren. Dass sich jedoch viele Menschen einem Zug der NPD anschließen, ist unglaublich, dass dies auch noch in Form eines Fackelzugs geschieht, ruft hässliche Erinnerungen wach“, so Jehmlich weiter.
„Hierbei zeigt sich wieder: Das Problem liegt nicht bei den Asylsuchenden, sondern in unserer eigenen Asylpolitik. Wenn diese sich nicht an den Bedürfnissen der Flüchtlinge orientiert, die möglichst schnell einen normalen und ehrbaren Platz in der Gesellschaft suchen, dann schaden wir dem gesamten Staat, den Menschen hier und den Asylsuchenden. Durch Sammelunterkünfte, in denen Menschen oft unter unwürdigen Bedingungen leben müssen, und in denen sie keine Integrationshilfen erhalten, werden viele Probleme erst geschaffen. Auch deshalb brauchen wir eine dezentrale Unterbringung Asylsuchender“, fordert der Juso-Chef.
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