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+++ Blog +++ Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg! – Ein Bericht vom Antifa-Seminar der Sozialistischen Jugend Österreichs

Am Wochenende vom 05.05. bis zum 07.05. durfte ich die Jusos beim Antifa-Seminar der Sozialistischen Jugend Österreichs am Attersee vertreten. Anwesend waren 250 Antifaschist*innen, die dem gesellschaftlichen Rechtsruck etwas entgegensetzen wollten. In verschiedenen Workshops wurde über den Austrofaschismus, Zusammenhänge zwischen Kapitalismus und Faschismus, antifaschistischem Widerstand heute und Frauenbildern in der Rechten diskutiert. Alles in allem war es ein sehr gelungenes Seminar, das sehr zu empfehlen ist.

Das “Highlight” des Seminars war die sehr bewegendende Befreiungsfeier des KZ- Mauthausens. Wir starteten vom Steinbruch[1] aus in einem riesigen Jugendblock mit Blauhemden und Fahnen über die Todessteige in das eigentliche Lager. Dort wurde der Mauthausenschwur[2] in 25 Sprachen verlesen und die Gedenkenden konnten vor den Augen des Präsidenten und des Kanzlers Kränze an dem zentralen Gedenkstein Anteilnahme zeigen. Es gab Redebeiträge u.a. der SJÖ-Bundessprecherin Julia Herr über die Rolle der Jugend im Kampf gegen das Vergessen und den Faschismus. Sehr angenehm war der Raum, der den verschiedenen Gruppen geboten wurde an den eigenen Gedenktafeln zu trauern. Anschließen zogen wir angeführt von den amerikanischen Befreiern, den Überlebenden und der offiziellen Delegation Österreichs gemeinsam Moorsoldaten singend aus dem Lager aus. Die Befreiungsfeier endete für uns mit dem Singen der Internationalen. Die Befreiungsfeier ist für die Sozialistische Jugend eine sehr wichtige Veranstaltung. Denn gerade heute ist das rechte Gedankengut wieder in der österreichischen Politik und Gesellschaft präsent. Es gibt immer noch Politiker*innen die diese Verbrechen leugnen oder bewusst Geschichtsverdrehung betreiben, gegen die man mit aktiver Erinnerungskultur vorgehen muss. In den letzten Jahren häufen sich nicht nur Verbrechen mit rechtsextremen Motiven, es wurden auch oftmals Gedenkstätten wie die in Mauthausen Opfer von Vandalismus. Wenn knapp die Hälfte der österreichischen Wähler*innen die Rechtspopulist*innen der FPÖ und Hofer wählen, müssen die Alarmglocken läuten und man muss Zeichen gegen diese rechte Politik setzen. Denn für uns gilt:

Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!

 

Jonas Flegel, 21.05.2017

 

[1]https://www.mauthausen-memorial.org/de/Wissen/Das-Konzentrationslager-Mauthausen-1938-1945/Zwangsarbeit-in-den-Steinbruechen

[2]http://www.mkoe.at/sites/default/files/files/Mauthausen-Schwur.pdf