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Schenk: “Zulagen beseitigen auf Dauer nicht den Lehrkräftemangel in Sachsen”

In der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober gab es eine Einigung, um den Lehrkräftemangel in Sachsen zu beseitigen. Dazu erklärt Katharina Schenk, Vorsitzende der sächsischen Jusos:

“Das lange Hin und Her hat endlich ein Ende. Um den Lehrkräftemangel in Sachsen anzugehen wurde ein akzeptables Maßnahmenpaket beschlossen. Bis zu 600 Euro gibt es künftig mehr für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger. Dabei wird vor allem da mehr Geld ausgegeben, wo die meisten Lehrerkräfte fehlen: Im ländlichen Raum und bei Mangelfächern. Das geht insgesamt in die richtige Richtung. Trotz allem darf nicht vergessen werden, dass auch noch andere Faktoren justiert werden müssen, um Sachsen attraktiver für Lehrkräfte zu machen. Sachsen hat in den vergangenen Monaten am laufenden Band negative, braune Schlagzeilen produziert. Auch ein entschlossener Kampf gegen Rechts, ein weltoffenes Sachsen wirken einladend.

Besonders hervorzuheben ist auch die Einsicht des Kultusministeriums, dass die Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger besser qualifiziert werden müssen. Ein positives Signal wird auch an die älteren Lehrkräfte und Grundschullehrerinnen und -lehrer gesandt. So werden bis zu 3 Stunden bei den Lehrkräften ab 61 Jahren getilgt und bei den Grundschullehrerinnen und -lehrern dauerhaft von 28 auf 27 Stunden abgesenkt. Da besonders an Grundschulen viele LehrerInnen in Teilzeit arbeiten, profitieren sie besonders davon. Die Absenkung kommt hier einer Gehaltserhöhung gleich.

Dennoch gibt es aus unserer Sicht weiteren Arbeitsbedarf. Das jetzige Modell, womit Lehrerinnen und Lehrer angeworben und gehalten werden sollen, basiert auf Zahlungen von monatlichen Zulagen, das aber nur in den nächsten vier Jahren. Planungssicherheit an Schulen lebt aber davon, weit größere Zeiträume abzudecken. Dauerhaft müssen die zusätzlichen Gelder in eine Gehaltsaufstockung übergehen, denn nur so bleibt das Bildungssystem in Sachsen konkurrenz- und zukunftsfähig. Außerdem muss sich der Freistaat ohne Wenn und Aber dafür einsetzen, dass alle Lehrkräfte aller Schulformen endlich gleich bezahlt werden.”