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Das Kultusministerium handelt gesundheitstechnisch fahrlässig!

Sächsische Juso-Schüler*innen fordern die Beibehaltung inzidenzbedingter Schulschließungen

Am 30.03.2021 hat die Staatsregierung ihre neuen Maßnahmen bezüglich der COVID-19-Pandemie bekannt gegeben. Zukünftig sollen demnach alle Schulen inzidenzunabhängig offen bleiben. Um dies zu gewährleisten, sollen allerdings härtere Maßnahmen getroffen werden, unter anderem zwei verpflichtende Corona-Testungen pro Woche für alle Schulbesucher*innen, Maskenpflicht auch im Unterricht für Schüler*innen ab Klasse 5 und vorerstige Aussetzung der Schulpflicht bis zum 18.04., wodurch freiwilliges, aber nicht gleichwertiges Homeschooling ermöglicht wird. Als Indikator für alle neuen Maßnahmen gilt die maximale Anzahl von 1.300 Corona-Patient*innen auf den Normalstationen sächsischer Krankenhäuser. Diese Zahl könnte laut Staatsministerin Köpping schon in zwei Wochen erreicht werden.

Die JSAG Sachsen hält diese Maßnahmen für falsch und fordert wieder die Schließungen der Sekundarschulen ab einer Inzidenz von 100 sowie die Schließungen von Grund- und Förderschulen ab einer Inzidenz von 200. Die Abschlussjahrgänge sollen auch weiterhin bis zu einer Inzidenz von 200 im Präsenzunterricht unter strengen hygienischen Vorkehrungen verbleiben. Emily Pfeiffer, Mitglied der Landeskoordination der JSAG Sachsen, erläutert: “Es kann nicht sein, dass wir uns gerade auf der dritten Corona-Welle bewegen und trotzdem die Schulen inzidenzunabhängig offen bleiben sollen! Warum spielt die Staatsregierung, allen voran Kultusminister Piwarz, mit der Gesundheit der Schüler*innen und Lehrer*innen? Zwar sind die Krankheitsverläufe bei jungen Menschen weit milder, jedoch sind uns doch die gravierenden Langzeitfolgen einer Corona-Infektion mittlerweile bekannt und dürfen nicht unterschätzt werden. Es ist einfach fahrlässig, wie hier gehandelt wird.”

Tony Marggraf, geschäftsführender Landeskoordinator der JSAG Sachsen, ergänzt: “Wir wollen eigentlich keine Schulschließungen. Homeoffice funktioniert von Natur aus nicht so gut wie Präsenzunterricht. Vor über einem Jahr wurden die Schulen zum ersten Mal geschlossen und es war schnell bekannt, dass uns das Coronavirus noch länger begleiten wird. In der Zeit hätten funktionierende Konzepte für den Fernunterricht erarbeitet werden können. Das wurde versäumt, zu Lasten der Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern. Jedoch ist die Gesundheit aller Schulbesucher*innen wichtiger als der Unterricht an der Schule. Deshalb sollten Schulen ab einem bestimmten Inzidenzwert geschlossen und die Schüler*innen Zuhause unterrichtet werden. Auch kann hier nicht das freiwillige Homeschooling durch Aussetzung der Präsenzpflicht die Lösung sein. Hierdurch werden Schüler*innen vor die perfide Wahl zwischen gutem Präsenzunterricht und folglich besseren Leistungen oder gesundheitlicher Unversehrtheit durch Fernunterricht gesetzt.”

Rückfragen gern über jsag@jusossachsen.de stellen.

Die Juso-Schüler*innen- und -Auszubildenden-Gruppe Sachsen (JSAG Sachsen) ist die Interessenvertretung der Schüler*innen, Auszubildenden und Freiwilligendienstleistenden innerhalb der Jusos. Sie setzen sich für ein sozialeres und gerechteres Bildungssystem sowie bessere Ausbildung ein.